In einer randomisierten und kontrollierten multizentrischen Studie wurden 192 Patienten mit akuter, mittelschwerer bis schwerer Lumbago entweder mit Dexketoprofen-Trometamol (3x25 mg/d) oder mit dem Opioid-Analgetikum Tramadol (3x50 mg/d) behandelt. In den ersten drei Tagen nahm der Ruheschmerz in beiden Gruppen vergleichbar ab. Ab dem vierten Tag zeichnete sich eine stärkere Wirkung von Dexketoprofen ab, nach dem siebten Tag bestand ein Unterschied von 25% zugunsten der NSAR-Gruppe. In dieser wachten weniger als halb so viele Patienten in der Nacht wegen Schmerzen auf, verglichen mit der Tramadol-Gruppe. Die Patienten unter Dexketoprofen hatten viel seltener gastrointestinale (6 vs. 12 Patienten) und zentralnervöse Nebenwirkungen (0 vs. 6) sowie vegetative Störungen (0 vs. 6). Ähnlich waren die Ergebnisse einer Studie, die die Wirkung der beiden Substanzen bei postoperativ aufgetretenen Schmerzen untersuchte. Dexketoprofen-Trometamol, das reine aktive Enantiomer von Ketoprofen, ist seit April 1999 zur Behandlung akuter, mittelstarker Schmerzen des Bewegungsapparates sowie von Menstruations- und Zahnschmerzen zugelassen. (UB)
Hexenschuss
NATUR+PHARMAZIE 3/2000
NSAR schlägt im Vergleich Opioid
Akute Lumbalgien gehören zu den häufigsten rheumatischen Beschwerdebildern. Bei starken Schmerzen werden auch Opioidanalgetika eingesetzt. In einer großen Vergleichsstudie schnitten sie jedoch nicht besser ab als moderne NSAR.