Verschiedene Studien haben einen Zusammenhang zwischen nächtlichem Wasserlassen und der kardiovaskulären sowie der Gesamtmortalität bei älteren Menschen gezeigt. Allerdings waren die möglicherweise relevanten Einflüsse einer nächtlichen Atemstörung nicht berücksichtigt worden. Nun wurden zu dieser Frage die klinischen und Polysomnographie-Daten der Sleep Heart Health Study ausgewertet.
Eine relevante nächtliche Atemstörung wie die obstruktive Schlafapnoe kann zu wiederholten nächtlichen hypoxämischen Zuständen führen, die mit einer Sympathikus-Aktivierung und Blutdruckanstiegen einher-gehen, die ihrerseits über eine vermehrte Sekretion des atrialen natriuretischen Peptids u. a. eine Nykturie induzieren können.
Die 6342 Teilnehmer dieser bevölkerungsbasierten US-Studie hatten ein durchschnittliches Alter von 63 Jahren, 53% waren Frauen. Eine nächtliche Atemstörung war definiert als ein Apnoe/Hypopnoe-Index (AHI) > 10/h bzw. > 15/h. Eine Nykturie unterschiedlichen Grades lag bei mehr als 90% der Personen vor, jede Nacht zur Toilette musste ein Drittel (34%). Untersuchte kardiovaskuläre Erkrankungen umfassten u. a. KHK, Herzinsuffizienz, Angina pectoris.
Nach Adjustierung auf einschlägige Risikofaktoren bzw. Einflussgrößen wie Alter, BMI, Diuretika-Einnahme, Diabetes mellitus, Alpha-Blocker-Einnahme etc. bestätigte sich ein unabhängiger Zusammenhang zwischen Nykturie und einem erhöhten AHI mit einer Risikozunahme um 30% (Odds Ratio: 1,3; 95%-KI: 1,2–15; p < 0,05). Doch auch unter Einrechnung dieser Relation ergab die Analyse weitere signifikante und unabhängige Korrelationen zwischen einer Nykturie und beispielsweise einem Bluthochdruck ≥ 140/90 mm Hg (OR: 1,23; p = 0,002), Schlaganfall (OR: 1,62; p = 0,007) und der Gesamtheit der kardiovaskulären Erkrankungen (OR: 1,26; p = 0,02). Mit einer Herzinsuffizienz schien die Nykturie dagegen eine negative Korrelation, also einen „protektiven“ Effekt zu haben (OR: 0,59; p < 0,05).
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