Chronisch-entzündliche Darmerkrankungen

NATUR+PHARMAZIE 10/2008

Omega-3-Fettsäuren versagten bei Morbus Crohn

Omega-3-Fettsäuren (FS) wirken u. a. antientzündlich – ein Einsatz bei chronisch-entzündlichen Darmleiden wie Morbus Crohn liegt deshalb nahe. Eine solche potenzielle Indikation muss aber mit kontrollierten Studien abgesichert werden.

Zur Aufrechterhaltung einer Remission bei Crohn setzt man häufig 5-Aminosalicylsäure-Präparate ein, aber die Evidenz spricht dafür, dass sie unwirksam sind. Immunsuppressive Substanzen wie Purin-Antimetaboliten, Methotrexat und TNFα-Blo-cker sind mäßig effektiv; gegen sie spricht ein erhöhtes Infektionsrisiko. Omega-3-FS senken die Triglyzeride und beugen dem Herztod vor; speziell als Entzündungshemmer wurden sie z. B. bei rheumatoider Arthritis und IgA-Nephropathie eingesetzt.

Die Indikation Remissionserhaltung bei Crohn stützt sich auf eine positive Studie (Belluzzi et al., 1996), aber es gab auch negative Ergebnisse. In zwei Studienprogrammen (EPIC-1 und -2) wurde diese Therapie plazebokon­trolliert geprüft. Teilnehmer waren Patienten mit Morbus Crohn von niedriger Aktivität, wobei die zweite Gruppe stärker rezidivgefährdet war als die ers­­te. Die Omega-3-FS (4 g/d) wurden über bis zu 58 Wochen verabreicht.

Unter Verum kam es nach einem Jahr in EPIC-1 in 31,6% zu einem Rezidiv, unter Plazebo in 35,7%; in EPIC-2 waren es 47,8% versus 48,8% (Unterschiede nicht signifikant). Die Rezidiv­prophylaxe war also fehlgeschlagen. Die EPIC-Autoren sehen den Grund dafür am ehesten in der geringen Größe jener Studie (374 bzw. 379 Teilnehmer).

<

Lesen Sie den ganzen Artikel

Fachgruppen-Login


Zugangsdaten vergessen?

Alle im Rahmen dieses Internet-Angebots veröffentlichten Artikel sind urheberrechtlich geschützt. Alle Rechte, auch Übersetzungen und Zweitveröffentlichungen, vorbehalten. Jegliche Vervielfältigung, Verlinkung oder Weiterverbreitung in jedem Medium als Ganzes oder in Teilen bedarf der schriftlichen Zustimmung des Verlags.

x