Nahrungsergänzung mit Omega-3 Fettsäuren in der Gynäkologie

Naturmedizin 3/2022

Omega-3-Supplementierung bei polyzystischem Ovarialsyndrom

Das polyzystische Ovarialsyndrom (PCOS) ist die häufigste endokrine Störung bei Frauen. Sie ist häufig verbunden mit Herz-Kreislauf-Erkrankungen und Übergewicht bzw. Adipositas. Die möglichen Vorteile einer Omega-3-Supplementierung bei diesem Syndrom wurde viel diskutiert. Ein aktueller Review untersuchte diese Frage und auch mögliche Dosierungen für die Behandlung von PCOS.
Melo V et al. suchten in MEDLINE/PubMed nach klinischen Studien von 2009 bis Oktober 2019. Sie schlossen alle Studien, die die Omega-3-Supplementierung bei Frauen mit PCOS analysiert haben, ein; Studien mit Omega-3-Ergänzung über die Nahrung oder in Verbindung mit anderen Nahrungsergänzungsmitteln wurden nicht berücksichtigt, außer denen mit Vitamin E. Die Autor:innen wählten insgesamt 21 Artikel aus. Trotz der Heterogenität der ausgewählten Studien wurden indirekte Vorteile hauptsächlich in Bezug auf das glykämische Profil beobachtet, wie Reduzierung der Insulinresistenz, Modulation des Lipidprofils (d. h. Verringerung von Cholesterin, Triglyceriden und Erhöhung von High-Density-Lipoprotein) und die Regulierung des Androgen-Profils. Was das anthropometrische Profil betrifft, so waren die Studien relativ rar und die meisten von ihnen zeigten keine signifikanten Effekte. Hinsichtlich des Antioxidantienprofils und der entzündlichen Biomarker unterscheiden sich die Ergebnisse der Studien, aber es wurden vielversprechende Ergebnisse mit unterschiedlichen Dosen in einer Anwendung über 12 Wochen beobachtet, wie etwa die Reduktion von C-reaktivem Protein. Die Forschenden schlussfolgern, dass Omega-3-Fettsäuren indirekte Vorteile bei der Behandlung von Frauen mit PCOS zeigen.
Quelle: Melo V et al.: Omega-3 supplementation in the treatment of polycystic ovary syndrome (PCOS) - a review of clinical trials and cohort. Endocr Regul. 2022 Feb 18; 56(1): 66–79. doi: 10.2478/enr-2022-0008. PMID: 35180821.

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