Gute Nachricht für Gutgelaunte

NATUR+PHARMAZIE 2/2016

Optimisten im hohen Alter leben länger

Hochbetagte müssen sich mit dem eigenen Alterungsprozess und ihren Einschränkungen auseinandersetzen. Oft leben sie allein oder in Pflegeheimen. Wer trotz der Herausforderungen des hohen Alters optimistisch in die Zukunft blickt, lebt länger.

Inwiefern die Lebenseinstellung in sehr hohem Alter die Überlebenswahrscheinlichkeit beeinflussen kann, untersuchten Forscher an knapp 650 über 85-Jährigen in Schweden und Finnland. Ihre Lebensmoral bewertete man mit dem Philadelphia Geriatric Center Morale Scale (PGCMS), der das Auftreten von Ängsten und Dysphorie, von Unzufriedenheit aufgrund von Einsamkeit und die Einstellung zum eigenen Altern erfasst. Ein Score von 0 bis 9, 10 bis 12 bzw. 13 bis 17 spricht für eine negative, mittelmäßige bzw. positive Lebensmoral. Zusätzlich wurden Daten zum Gesundheitszustand der Teilnehmer erhoben.
Optimisten waren im Vergleich jünger, seltener weiblich, hatten weniger Krankheiten und nahmen weniger Medikamente, hatten eine bessere körperliche Funktion und lebten seltener im Pflegeheim oder allein. Verglichen mit jenen, die im fünfjährigen Follow-up-Zeitraum verstarben, waren die Überlebenden im Schnitt optimistischer eingestellt (PGCMS 12,7 vs. 11,3; p<0,001). Die Fünf-Jahres-Überlebensraten betrugen 32% bei negativer, 39% bei mittelmäßiger und 56% bei positiver Lebenseinstellung. Unter Berücksichtigung von Alter, Geschlecht und weiteren Gesundheitsfaktoren hatten pessimistische Hochbetagte gegenüber den Optimisten ein signifikant höheres relatives Mortalitätsrisiko (RR 1,36; p<0,032). OH
Quelle:

Niklasson J et al.: High morale is associated with increased survival in the very old. Age Ageing 2015; 44(4): 630-6

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