Varia

Arzt-Depesche 2/2021

Pandemiebedingter Rückgang im Karzinom-Screening

Pandemiebedingt reduzierten Krankenhäuser und Kliniken Zuweisungen für nicht dringliche Fälle drastisch, was zu Verzögerungen im Karzinom- Screening führte und vermutlich auch zu zusätzlichen Todesfällen.
In den Vereinigten Staaten beeinflusste im Jahre 2020 die COVID-19-Pandemie die Gesundheitsversorgung rasch und dramatisch. So implementierten viele Staaten „Bleib-zuhause“-Empfehlungen und die Centers for Disease Control and Prevention gaben Leitfäden heraus, wie die Exposition gegenüber COVID-19 reduziert werden kann. In dieser Studie wurden Informationen aus einer Datenbank von Medicare Advantage genutzt, die etwa 60 Millionen Teilnehmer abdeckt.
Verglichen mit 2019 fielen die Screeningraten für Brust-, Kolorektal- und Prostatakarzinom von März bis Mai 2020 um 63,4 % bis 90,8 % ab. Das absolute Defizit wurde bei Brustkrebs auf 3,9 Millionen geschätzt, bei Kolorektalkrebs auf 3,8 Millionen und beim Prostatakarzinom auf 1,6 Millionen. Geographische Unterschiede stellten sich so dar: den stärksten Screeningabfall erlebte der Nordosten, während der Westen sich am langsamsten erholte. Die Analyse des sozioökonomischen Status ergab, dass die höchsten Indexquartile den heftigsten Abfall zeigten. Ein interessantes Ergebnis bezog sich auf Nutzer von Telehealth, die eine bessere Screeningrate erzielten. VW
Quelle: Chen R et al.: Association of cancer screening deficit in the United States with the COVID-19 pandemic. JAMA Oncol 2021; 7(6): 878–84; doi: 10.1001/jamaoncol. 2021.0884

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