Eine seborrhoische Dermatitis kann den Betroffenen neben mäßigem Pruritus erhebliches soziales Unbehagen bereiten kann. Dies gilt besonders für die Kopfschuppen, mit denen mangelnde Hygiene assoziiert wird.
Die seborrhoische Dermatitis (SD) gilt als eine der häufigsten Dermatosen – bei unklarer Prävalenz wegen fehlender Kriterien für Diagnose und Schweregrad. Eine kindliche Form (Milchschorf), die i. d. R. Kopfhaut, Gesicht und Windelbereich betrifft, zeigen bis zu 70% der Neugeborenen in den ersten drei Monaten; sie verschwindet normalerweise im ersten Jahr. In den USA (NHANES, 1971-1974) fand ein Dermatologe 11,6% Betroffene und bei 2,8% Behandlungsbedarf, v. a. im Alter von 35 bis 44 Jahren.
Prädilektionsstellen der entzündlichen Erkrankung sind an Talgdrüsen reiche Regionen. Charakteristisch sind schuppende, schlecht abgegrenzte erythematöse Stellen mit starken Unterschieden in Ausmaß und Morphologie je nach Lokalisation. In der akuten Phase bedecken (z. T. fettige, gelbliche) Schuppen eine leicht feuchte Oberfläche. Die Kopfhaut ist fast immer betroffen; nach Häufigkeit folgen Gesicht, Brust und intertriginöse Bereiche. Selten finden sich abgegrenzte Läsionen am männlichen Genitale. Moderat jucken gewöhnlich nur die Kopfhaut und der äußere Gehörgang.
Die SD-Ursache(n) kennt man nicht genau. Trotz des Namens geht sie nicht immer mit Seborrhö einher. Auch sind die Talgdrüsen nicht primär beteiligt.
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