Sterberisiko von Typ-2-Diabetikern

Praxis-Depesche 10/2018

Pioglitazon möglicherweise protektiv

Aktuelle Studien ließen vermuten, dass eine antidiabetische Therapie mit Pioglitazon mit einem geringeren Risiko für kardiovaskuläre Komplikationen sowie mit einem geringeren Sterberisiko verbunden ist. Dies konnte man nun an einem großen Patientenkollektiv bestätigen.
Ausgewertet wurden die Behandlungsdaten von über 60 000 europäischen Typ-2-Diabetikern im Alter von über 40 Jahren, deren Medikation zwischen 2000 und 2011 auf Pioglitazon oder ein anderes Antidiabetikum umgestellt worden war.
Nach einer Nachbeobachtungszeit von mehr als zwei Jahren wiesen die mit Pioglitazon behandelten Diabetiker im Vergleich zu den Nicht-Exponierten eine um 40% geringere Gesamtmortalität, ein um 42% geringeres kardiovaskuläres Sterberisiko sowie ein um 37% geringeres nicht-kardiovaskuläres Sterberisiko auf. Am besten geschützt waren Patienten mit langer Behandlungsdauer und hoher kumulativer Dosis. Bei einer Therapieunterbrechung innerhalb des letzten Jahres nahm das Sterberisiko dagegen wieder zu.
Die Autoren warnen aber vor einer voreiligen Euphorie: Die Ergebnisse dieser explorativen Analyse müssen erst noch in weiteren prospektiven und observationalen Studien bestätigt werden. LO
Quelle: Strongman H et al.: Pioglitazone and cause-specific risk of mortality in patients with type 2 diabetes: extended analysis from a European multidatabase cohort study. BMJ Open Diabetes Res Care 2018; 6(1): e000481

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