Dazu wurden Patienten mit Migräne mit/ohne Spannungskopfschmerz und solche mit Spannungskopfschmerz allein untersucht. Von den im Jahre 1989 eingeschlossenen 740 Personen standen für das Follow up im Jahre 2001 noch 673 zur Verfügung.
Im Jahre 1989 gab es zwischen den Gruppen mit späterer episodischer und chronischer Migräne mit/ohne Spannungskopfschmerz kaum relevante klinische Unterschiede. Kopfschmerzepisoden über mehr als 72 Stunden waren signifikant assoziert mit einem reinen chronischen Spannungskopfschmerz (p = 0,002). Eine Schmerzzunahme durch körperliche Aktivität stand mit episodischem Spannungskopfschmerz in Zusammenhang (p = 0,045).
Unter 64 Personen mit Migräne mit/ohne Spannungskopfschmerz zeigten im Jahre 2001 zwölf ein schlechtes Outcome mit deutlicher Chronifizierung (mehr als 180 Tage mit Kopfschmerz pro Jahr). Dies war lediglich bei elf von 116 Patienten mit initial reinem Spannungskopfschmerz der Fall.
Die multivariante Regressionsanalyse ergab nach Adjustierung auf übermäßigen Medikamentengebrauch und medikamentöse Prophylaxe bei Personen mit Migräne mit/ohne Spannungskopfschmerz eine tendenzielle Beziehung zwischen schlechtem Outcome und pulsierendem Schmerzcharakter, hoher Intensität der Migräne zu Beginn der Studie, Photo- und Phonophobie sowie einer längeren Dauer der einzelnen Kopfschmerzattacken. Bei Personen mit ausschließlichem Spannungskopfschmerz korrelierte ein schlechtes Outcome der Multivarianzanalyse-Ergebnisse zufolge mit einseitigem Kopfschmerz, Nausea und einer Attackendauer über 72 Stunden.
In der univarianten Analyse der gepoolten Patientendaten wurden als signifikante Prädiktoren (p < 0,05) für einen chronischen Kopfschmerz jeder Art zum Follow-up-Termin 2001 Übelkeit, täglicher Gebrauch von Analgetika, die Verwendung von Medikamenten zur Kopfschmerzprävention sowie die gleichzeitige Persistenz von Kopfschmerzen identifiziert. GS