Mithilfe einer internationalen Datenbank wurde das Auftreten von Schwangerschaftskomplikationen bei Frauen mit und ohne Zöliakie verglichen. Insgesamt gingen die Daten von knapp fünf Millionen Frauen in die Analyse ein; 6309 von ihnen litten an Zöliakie. Für Frauen mit Zölikaie ergab sich unter anderem ein signifikant höheres Risiko für Frühgeburten, ein verringertes intrauterines Wachstum des Feten, Totgeburten und ein Geburtsgewicht unter 2500 g. Die Präeklampsieraten unterschieden sich nicht signifikant. Subgruppenanalysen zeigten, dass das Frühgeburtsrisiko sowohl bei einer behandelten als auch bei einer erst später diagnostizierten und daher unbehandelten Zöliakie erhöht war. Die Frauen, die während der Schwangerschaft eine glutenfreie Diät einhielten, konnten das Frühgeburtsrisiko dadurch jedoch um 20% senken. Weshalb das Risiko von Schwangerschaftskomplikationen bei einer mütterlichen Zöliakie steigt, ist nicht erforscht. Möglich wäre, dass die Malabsorption zu einem Nährstoffdefizit führt oder erhöhte mütterliche Autoantikörper schädigen. Betroffene Schwangere sollten deshalb unbedingt über die Bedeutung einer glutenfreien Ernährung aufgeklärt werden. CW
Schwangere mit Zöliakie
NATUR+PHARMAZIE 4/2016
Reduziert glutenfreie Diät Frühgeburten?
Schwangere, die an Zöliakie leiden, haben ein höheres Risiko für Frühgeburten. Dass der Verzicht auf Gluten das Risiko senken kann, belegte nun eine große Metaanalyse.
Quelle:
Saccone G et al.: Am J Obstet Gynecol 2016; 214: 225-34
ICD-Codes:
K90.-