Valproat in der Schwangerschaft

NATUR+PHARMAZIE 11/2010

Risiko für kongenitale Fehlbildungen

Die Empfehlung der American Academy of Neurology, während der Schwangerschaft kein Valproat einzunehmen, wird durch die Ergebnisse einer europäischen Fall-Kontroll-Studie gestärkt. Die niederländische EUROCAT-Arbeitsgruppe berichtet jetzt unter der Einnahme von Valproat während des ersten Schwangerschaftstrimesters von einem signifikant erhöhten Risiko für Spina bifida, Atriumseptum-Defekte und andere angeborene Fehlbildungen.

Grundlage der Studie waren die Auswertungen von acht Kohortenstudien (118 Fehlbildungen bei 1565 Schwangerschaften mit Valproat-Einnahme) und die Daten des Registers European Surveillance of Congenital Anomalies (EUROCAT) mit 98 075 Fehlbildungsfällen unter 3,8 Millionen Geburten (1995–2005). Nach Identifikation der 14 häufigsten kongenitalen Fehlbildungen wurde deren Relation zu einer Valproat-Monotherapie im ersten Trimester untersucht.

Die Auswertung ergab gegenüber keiner Antiepileptika-Einnahme für sechs der 14 Fehlbildungen eine signifikante Gefährdung. So war das Risiko für eine Spina bifida knapp 13-fach erhöht (Odds Ratio: 12,7) und das für einen Atriumseptum-Defekt (Loch in der Herzscheidewand) um das Zweieinhalbfache (OR: 2,5). Die Odds Ratio für Gaumenspalten und Hypospadien lag bei 4,8, für Polydaktylie wurde eine OR von 2,2 und für Kraniosynostose (vorzeitige Verknöcherung der Schädelnähte) eine OR von 6,8 festgestellt. Ganz ähnliche Wahrscheinlichkeiten wurden beim Vergleich der Valproat-Monotherapie mit der Behandlung mit anderen Antiepileptika gefunden.

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