Autofahrer, aufgewacht!

NATUR+PHARMAZIE 4/2002

Schlafmangel so gefährlich wie Alkohol

Sowohl akuter als auch chronischer Schlafmangel kommt in der heutigen Gesellschaft recht häufig vor. Das dadurch entstehende Gefahrenpotenzial am Arbeitsplatz oder auf der Straße ist jedoch schwer einzuschätzen.

Auf einem Trainingsparcour von General Motors in den USA wurde die Fahrtüchtigkeit von 16 gesunden Erwachsenen zunächst unter normalen Bedingungen untersucht. Vier der Probanden absolvierten den Test dann ein zweites Mal nach einer Nacht ohne Schlaf, vier weitere nach einer Woche mit nur fünf Stunden Schlaf pro Nacht. Die restlichen acht Probanden wurden bei der zweiten Fahrt mit einem Blutalkoholspiegel von 0,9 Promille auf die Strecke geschickt. Sowohl unter Schlafentzug als auch unter Alkoholeinfluss nahmen Fahrfehler wie das Berühren von Hindernissen, Übersehen von Lichtzeichen und Abkommen von der Fahrbahn im Vergleich zur Basisfahrt um mindestens 300% zu. Während bei den Personen mit Schlafdefizit Gereiztheit und Stimmungsschwankungen zu beobachten waren, fühlten sich die Probanden der Alkohol-Gruppe bei der Testfahrt entspannt und sorglos. Unabhängig davon waren alle Fahrer vor der Testfahrt überzeugt, gut abzuschneiden und waren sich auch nach der Fahrt ihrer Fehler nicht bewusst. (re)

Quelle: Powell, NB: The road to danger: the comparative risks of driving while sleepy, Zeitschrift: LARYNGOSCOPE, Ausgabe 111 (2001), Seiten: 887-893

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