Als Alternative zu Opioiden in der Schmerztherapie gibt es inzwischen Miniaturvorrichtungen, die Schmerzsignale lokal in peripheren Nerven durch elektrische, pharmakologische, optische, mechanische oder durch Temperaturreize hemmen. Werden periphere Nerven lokal unter etwa 15 Grad gekühlt, sinken Geschwindigkeit und Amplitude der übertragenen Signale. Der Effekt ritt schon bei Raumtemperatur ein; dieser Effekt verstärkt sich, wenn das Gewebe vor der Kühlung kurz erwärmt wird.
Die Autoren stellen eine mikrofluidische und elektronische Vorrichtung vor, die mit einer Manschette einen peripheren Nerv kühlen und gleichzeitig die Temperatur messen kann. Die Manschette ist flexibel, umfasst den Nerven sanft und kühlt das Gewebe mit einem flüssigen Kühlmittel und Stickstoff auf maximal −20 Grad oder erhitzt sich auf maximal 60 Grad. Das gesamte System, auch die elektronischen Teile, besteht aus wasserlöslichen Materialien, die sich kontrollierbar in biokompatible Substanzen auflösen. In Tests in physiologischer Kochsalzlösung beginnt sich die Vorrichtung nach 20 Tagen aufzulösen und ist nach 50 Tagen eliminiert. Im Modellversuchen kühlte das System den Nerven auf 1,4 Grad ab, die maximale Abkühlungsrate betrug drei Grad pro Sekunde. Im Tiermodell konnte die Vorrichtung reversibel provozierte Nervensignale unterdrücken.
Die Ergebnisse zeigen in den Augen der Autoren, dass ihre Vorrichtung aus resorbierbaren Materialien reversibel periphere Nervenaktivität unterdrücken kann. MR