80 % der Erkältungen gehen mit Schnupfen einher. Zur Behandlung stehen eine Fülle von lokal anzuwendenden und oralen Präparaten für die Selbstmedikation zur Verfügung.
Die Therapie ist rein symptomatisch. Sie soll die Beschwerden lindern und bakterielle Komplikationen verhindern.
- Anwendung in und an der Nase
Für die nasale Applikation stehen Tropfen, Sprays, Salben und Gele zu Verfügung. Die mit Hilfe eines Sprays versprühte Lösung verweilt länger in der Nase und verteilt sich großflächiger als mit einer Pipette eingebrachte Tropfen. Nasentropfen auf öliger Basis und Zubereitungen mit Paraffin sollten bei banalem Schupfen nicht mehr verwendet werden, da die Zilienfunktion eingeschränkt wird und die Gefahr einer Lipidpneumonie besteht.
- Abschwellen durch Vasokonstriktion
Die wichtigste Arzneistoffgruppe zur Behandlung von Schnupfen sind alpha-Sympathomimetika. Sie führen zu einer Vasokonstriktion der Schleimhautgefäße und sorgen dadurch für eine verminderte Sekretion, ein Abschwellen der Schleimhäute und eine verbesserte Luftdurchgängigkeit. Diese Effekte verschaffen dem Patienten Linderung und sind sinnvoll, um z. B. Komplikationen in den Nasennebenhöhlen zu verhindern. Lokal werden vor allem alpha-Sympathomimetika vom Imidazolintyp eingesetzt. Die einzelnen Wirkstoffe unterscheiden sich kaum in ihrer Wirksamkeit, wohl aber in der Wirkdauer.
Von einem Dauergebrauch alpha-sympathomimetisch wirkender Nasentherapeutika ist abzuraten. Denn mit abklingender Wirkung kann reaktiv eine Hyperämie mit starkem Anschwellen der Nasenschleimhäute eintreten. Dies wiederum veranlasst den Patienten zur erneuten Anwendung des Nasensprays - ein Teufelskreis kommt in Gang, der auf Dauer zu einer irreversiblen Schädigung der Nasenschleimhaut führt.
Deswegen sollten die Präparate maximal fünf Tage und nur zwei- bis dreimal täglich angewendet werden. Bei Arzneistoffen mit relativ langer Wirkdauer, wie Tramazolin, Oxymetazolin und Xylometazolin ist die Gefahr, dass es zu einem Rebound-Phänomen kommt, geringer als bei kurz wirksamen Stoffen. Obwohl Imidazolinderivate bei richtiger Dosierung praktisch nicht resorbiert werden, sollte die Verwendung bei Patienten mit Herzerkrankungen, Hyperthyreose und Hypertonie mit Vorsicht erfolgen.
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