Prospektive Studie

NATUR+PHARMAZIE 1/2013

Senken Statine doch das Parkinson-Risiko?

Die zur Senkung der Cholesterinwerte in immer breiterem Umfang eingesetzten Statine könnten sich auf verschiedene Krankheiten positiv oder negativ auswirken. Eine Forschergruppe untersuchte nun in einer prospektiven Studie, ob sich durch die Einnahme verschiedener Statine das Risiko verändert, an einem idiopathischen Parkinson-Syndrom zu erkranken.

In die Studie eingeschlossen wurden 38 192 Männer und 90 874 Frauen, allesamt Teilnehmer der beiden noch laufenden großen Kohortenstudien Health Professional Follow-up Study und Nurses’ Health Study. In beiden Kohorten wurde die Information über eine regelmäßige Statin- Einnahme (≥ 2 x/Woche) seit 1994 abgefragt. Das relative Risiko (RR) für eine Parkinson-Erkrankung wurde adjustiert auf möglicherweise beitragende Faktoren, darunter Alter, Nikotinkonsum, Koffeinkonsum, Dauer der Hypercholesterinämie etc.

Während der Nachbeobachtungsphase von zwölf Jahren (1994 bis 2006) wurden 644 Neuerkrankungen an Morbus Parkinson verzeichnet, 338 Frauen und 306 Männer. Das Parkinson-Risiko war tatsächlich unter Personen, die initial mit einem Statin behandelt wurden, deutlich geringer als in der Gruppe ohne Statin-Therapie: das – gepoolt ausgewertete und auf verschiedene Variablen adjustierte – relative Risiko (RR) war mit 0, 74 (95%-KI: 0,54–1,00; p = 0,049) um etwa ein Viertel reduziert. Interessanterweise ergab die Subgruppen-Auswertung der Teilnehmer, dass nur bei jenen im ini­tialen Alter von 60 Jahren oder darunter eine signifikante Korrelation bestand (adj. RR: 0,31; 95%-KI: 0,11–0,86; p = 0,02), aber nicht bei den älteren (adj. RR: 0,83; 95%-KI: 0,60–1,14; p = 0,25). Auch die Interaktion zwischen Parkinson-Risiko und Alter bei Studieneinschluss erwies sich als signifikant (p = 0,03), während Nikotin- und Koffein-Konsum sowie der BMI die Relation nicht signifikant beeinflussten (je p = 0,20). Im ­Übrigen war die Einnahme des Antiphlogis­tikums Ibuprofen konsistent mit einem geringeren Parkinson-Risiko verknüpft (gepooltes RR: 0,62; 95%-KI: 0,42–0,93). JL

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