Gefährlicher Jugendtrend

NATUR+PHARMAZIE 3/2017

Shisha-Rauchen verursacht frühe Lungenschäden

Das Rauchen von Wasserpfeifen liegt vor allem bei Jugendlichen und jungen Erwachsenen im Trend. Viele glauben, es sei weniger gefährlich als das Rauchen von Zigaretten, doch aktuelle Daten belegen, dass schon gelegentliches Shisha-Rauchen zu Veränderungen in der Lunge führt.

Beim Rauchen von Wasserpfeifen wird aromatisierter Tabak in glühende Kohle gelegt, der entstehende Rauch durch eine Wassersäule geblasen und dann eingeatmet. Laut Umfragedaten aus den USA, Europa und anderen Ländern sind 10 bis 35% aller Jugendlichen und jungen Erwachsenen aktive Shisha-Raucher.
Dass intensives Shisha-Rauchen langfristig die Lungenfunktion reduziert, wurde in mehreren Studien belegt. Erste pulmonale Auffälligkeiten fanden Forscher nun aber bereits bei 21 im Schnitt 25-jährigen gelegentlichen Shisha-Rauchern (im Schnitt 3,5 Sitzungen à 45 bis 60 min/Woche über durchschnittlich 4,1 Jahre). Im Vergleich zu einer 19-köpfigen Nichtraucher-Gruppe wiesen die Shisha-Raucher signifikant häufiger höhere Husten- und Sputumscores und eine reduzierte Kohlenmonoxid- Diffusionskapazität auf. Zudem zeigte sich in verschiedenen Lungenabschnitten in der Shisha-Gruppe ein verändertes metabolisches Profil. Angesichts der bereits früh einsetzenden schädlichen Auswirkungen und der wachsenden Beliebtheit von Wasserpfeifen, plädieren die Autoren dringend, entsprechende staatliche Regelungen durchzusetzen. OH
Kommentar

Verglichen mit einer Zigarette inhaliert der Raucher bei einer Shisha-Sitzung u. a. doppelt so viel Nikotin, die siebenfache Menge an Kohlenmonoxid, das 100-fache an Teer, 17-mal mehr Formaldehyd und zweimal mehr hochmolekulare karzinogene polyaromatische Kohlenwasserstoffe. Hinzu kommen hohe Konzentrationen an Toxinen, die in den Geschmacksstoffen enthalten sind.

Redaktion Apotheken-Depesche
Quelle:

Strulovici Y et al.: Pulmonary abnormalities in young, light-use waterpipe (hookah) smokers. Am J Respir Crit Care Med 2017; 194(5): 587-95

ICD-Codes: F17.1

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