Endometriose-Entstehung

NATUR+PHARMAZIE 12/2003

Sind immunologische Faktoren beteiligt?

Die Endometriose zählt zu den häufigsten pathologischen gynäkologischen Befunden bei Frauen im gebärfähigen Alter. Vieles spricht dafür, dass immunologische Faktoren eine Schlüsselrolle bei der Entstehung dieser Störung spielen.

Bei etwa 2 bis 3% der Frauen im gebärfähigen Alter lässt sich eine Endometriose, also endometriales Gewebe außerhalb der Uterushöhle, nachweisen. Am häufigsten findet sich das ektope Gewebe auf viszeralen und peritonealen Oberflächen. Vermutlich wirken bei der Entstehung verschiedene Faktoren zusammen. Dazu zählt die retrograde Menstruation mit Implantation von endometrialen Fragmenten. Eine retrograde Menstruation mit Nachweis von Endometriumzellen in der Peritonealflüssigkeit ist allerdings ein sehr häufiges Phänomen (bis 90% aller Frauen). Es wird angenommen, dass das "Anwachsen" endometrialer Herde vom Ausmaß der retrograden Menstruation und von immunologischen Faktoren abhängt. So gibt es Hinweise, dass bei Frauen mit Endometriose die Funktion der peritonealen Makrophagen und der von ihnen produzierten Wachstumsfaktoren und Entzündungsmediatoren verändert ist, ebenso wie die Funktion der natürlichen Killerzellen und Lymphozyten. Diese Beobachtungen sprechen dafür, dass Immunzellen und Entzündungsmediatoren in der Pathogenese der Endometriose eine wichtige Rolle spielen. (UB)

Quelle: Gazvani, R: Peritoneal environment, cytokines and angiogenesis in the pathophysiology of endometriosis, Zeitschrift: Reproduction (Cambridge, England), Ausgabe 123 (2002), Seiten: 217-226

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