Tumorerkrankungen bei Männern

NATUR+PHARMAZIE 3/2003

Spermakonservierung zu selten angeboten

Männer mit Tumorerkrankung können in Folge einer Chemotherapie oder Bestrahlung unfruchtbar werden. Zwar besteht die Möglichkeit, vor der Behandlung Sperma für eine spätere IVF zu konservieren - doch wird diese zu selten genutzt.

Von 201 Männern, die in den vergangenen zwei Jahren eine Tumorerkrankung hatten, gaben 51% an, später Kinder haben zu wollen. Zu ihnen zählte auch ein Großteil der Männer, die zum Zeitpunkt der Diagnose noch keine Kinder hatten. Nur 60% der Männer waren informiert worden, dass es in Folge der Tumorbehandlung zu Infertilität kommen könne, und nur 51% war eine Spermakonservierung angeboten worden. 24% der Männer führten eine Spermakonservierung durch. Von 162 befragten Ärzten waren 91% der Meinung, dass allen männlichen Tumorpatienten mit drohender Infertilität eine Spermakonservierung angeboten werden sollte. 48% sprachen dieses Thema jedoch nie oder nur sehr selten an. Als häufigste Gründe wurden angegeben: Schwierigkeit, geeignete Einrichtungen mit Spermabanken zu finden, zu wenig Zeit für ein Patientengespräch, zu hohe Kosten. Allerdings überschätzten die Ärzte sowohl die Kosten für die Spermakonservierung als auch die Zahl der benötigten Spermaproben. (UB)

Quelle: Schover, LR: Oncologists' attitudes and practices regarding banking sperm before cancer treatment, Zeitschrift: JOURNAL OF CLINICAL ONCOLOGY, Ausgabe 20 (2002), Seiten: 1890-1897: , Zeitschrift: , Ausgabe ()

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