Intelligenzentwicklung der Kinder

NATUR+PHARMAZIE 9/2011

Stillen trotz Antiepileptika-Therapie?

Stillen hat positive Effekte auf die gesamte Entwicklung des Kindes. Da Studien gezeigt haben, dass einige Antiepileptika das noch reifende Gehirn ungünstig beeinflussen können, untersuchten Epileptologen jetzt die Langzeitauswirkungen des Stillens auf die Kognition bei Kindern Antiepileptika-behandelter Mütter.

In die prospektive, multizentrische Beobachtungsstudie wurden 194 schwangere Frauen mit Epilepsie eingeschlossen, die ein Antiepileptikum (Carbamazepin, Lamo­trigin, Phenytoin, Valproat) in Monotherapie erhalten hatten. Bei 199 Kindern, die durchschnittlich sechs Monate gestillt worden waren, wurde die Kognition im Alter von drei Jahren untersucht.

Alle Kinder waren in utero Antiepileptika-exponiert gewesen. Nach der Geburt waren 42% der Kinder gestillt worden. Ihr durchschnittlicher Intelligenzquotient (IQ) unterschied sich von dem der nicht-gestillten Kinder kaum: Er lag in den beiden Gruppen bei 99 (96–103) beziehungsweise 98 (95–101). Auch in der Auswertung der einzelnen Medikamentengruppen ergaben sich keine signifikanten Unterschiede durch das Stillen.

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?! Verschiedene Studien haben gezeigt, dass einige Antiepileptika die kognitive Leis­tungsfähigkeit der Kinder durchaus beeinträchtigen können. So empfehlen die aktuellen Leitlinien der American Academy of Neurology, dass Valproat im ersten Trimester der Schwangerschaft zu vermeiden ist, um das Risiko von Fehlbildungen zu verringern, und auch im weiteren Verlauf der Schwangerschaft nach Möglichkeit nicht eingesetzt werden soll, um kognitive Beeinträchtigungen zu vermeiden. Der als vorläufig anzusehenden Auswertung der aktuellen Studie zufolge hatte die spätere, über die Muttermilch erfolgende Antiepileptika-Exposition aber keine erkennbaren negativen Effekte auf die Kognition der Kinder.

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