Chronischer Schmerz

NATUR+PHARMAZIE 1/2004

Studien zum Einsatz von Cannabis nötig

Kanadische Schmerzmediziner untersuchten Häufigkeit und Art der Anwendung von Cannabis bei Patienten mit nicht tumorbedingten chronischen Schmerzen.

In einer anonymen Umfrage in einer kanadischen Schmerzambulanz wurden 209 Patienten mit chronischen Schmerzen zu ihrem Cannabiskonsum befragt. 35% der Betroffenen hatten es schon einmal verwendet, 10% setzten Cannabis derzeit gezielt gegen Schmerzen ein, 19% zur reinen Entspannung, wobei die Schmerzen in beiden Gruppen seit etwa sieben bis acht Jahren andauerten. Auslöser waren meist Verletzungen oder Operationen, der Schmerz betraf oft Nacken und Oberkörper oder war myofaszial. Die Häufigkeit der Anwendung variierte stark, von mehrmals täglich bis zu einmal wöchentlich oder seltener, wobei einige Züge bis mehr als ein ganzer Joint geraucht wurde. Neben der erwünschten schmerzstillenden und stimmungsaufhellenden Wirkung wurden der Rauschzustand und trockener Mund als Nebenwirkungen beschrieben. Fazit: Eine offene Diskussion zum Einsatz von Cannabis bei chronischen Schmerzen würde eine kontrollierte, beobachtete Anwendung erleichtern und helfen, Nebenwirkungen und Wechselwirkungen zu vermeiden. (MF)

Quelle: Ware, MA: Cannabis use for chronic non-cancer pain: results of a prospective survey, Zeitschrift: PAIN, Ausgabe 102 (2003), Seiten: 211-216

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