Die Studie schloss 78 Patient:innen zwischen 60 und 80 Jahren ein, die seit mindestens drei Monaten unter Schmerzen an der Lendenwirbelsäule litten. Alle Teilnehmenden unterzogen sich drei Wochen lang an sechs Tagen pro Woche einer Balneotherapie. Dies führte zu einer Verringerung der mittleren Schmerzintensität um 10 mm auf einer Numerischen Rating-Skala mit einer Effektstärke (ES) von 0,47. Zum Vergleich die ES anderer Behandlungsoptionen aus einer Metaanalyse: 0,25 für körperliche Aktivität (0,52 langfristig), 0,57 für kognitiv-behaviorale Therapien (0,24 langfristig), 0,22 für transkutane elektrische Nervenstimulation und 0,35 für Wirbelsäulenmanipulation. Lediglich nichtsteroidale Antirheumatika wiesen mit 0,61 eine höhere ES als die Balneotherapie auf.
Doch nicht alle Proband:innen profitierten gleichermaßen von der Balneotherapie. So lag nur bei 36 % der Teilnehmenden die ES für die Schmerzreduktion über 0,5. Darüber hinaus war die Schmerzintensität im dritten Monat bei 23 % der Patient:innen höher als vor der Behandlung und bei 18 % blieb sie unverändert. Die Studienautor:innen konnten dabei zwei verschiedene Verlaufsmuster identifizieren. In einer Gruppe nahm die Schmerzintensität unmittelbar nach der Behandlung deutlich ab (-50 %). Die Schmerzreduktion konnte über sechs Monate aufrechterhalten werden. In der zweiten Gruppe wurde initial nur ein geringer Rückgang der Schmerzintensität beobachtet (-13 %). Nach sechs Monaten näherte sich die Schmerzintensität wieder an den Ausgangswert an.
Die Patient:innen, die besser auf die Balneotherapie ansprachen, wiesen zu Studienbeginn einen geringeren Behinderungsgrad auf, nahmen häufiger starke Schmerzmittel ein, verfügten über ein höheres Maß an Selbstwirksamkeit und waren körperlich aktiver als Proband:innen ohne Ansprechen.