Erst seit kurzem sind Fumarsäure-Derivate Gegenstand intensiver Forschung. Es zeigte sich, dass Fumarate nicht nur bei Schuppenflechte, sondern auch bei anderen Erkrankungen mit zugrunde liegender Immunstörung eingesetzt werden könnten. Bisher liegen erfolgversprechende Ergebnisse zur Behandlung von multipler Sklerose, Autoimmun-Uveitis sowie Haut- und System-Sarkoidosen vor. Für die Therapie der Schuppenflechte sind Fumarsäure-Ester als dermatologische Option etabliert. Dies unterstreichen die Ergebnisse einer Multicenterstudie zwölf führender deutscher dermatologischer Zentren und Universitäten. 101 Patienten mit mittelschwerer bis schwerer Psoriasis wurden 16 Wochen lang mit Fumaraten in aufsteigender Dosierung behandelt. Als primäre Kontrollparameter dienten PASI-Indizes, Nagelbefall, Gelenkschmerzen und Pruritus. Bei 80 % der behandelten Patienten führte die Fumarat-Therapie zur guten bis sehr guten Abheilung der Psoriasis-Herde. Eine klinische Remission der Psoriasis von mehr als 70 % des Ausgangswertes wurde bei 59,4 % der Betroffenen erzielt. Der PASI-Index verringerte sich signifikant von initial 20,05 auf 3,99. Nach viermonatiger Therapie waren nur noch bei vier von 20 Patienten schwere psoriatische Nagelveränderungen zu beobachten. Die Fallzahl schwerer psoriatischer Gelenkveränderungen reduzierte sich von neun auf zwei. Fumarate erwiesen sich als gut verträglich. Vorübergehende gastrointestinale Störungen und Flush-Symptome können vorkommen. (EJW)
Renaissance eines Klassikers
NATUR+PHARMAZIE 3/2001
Therapie mit Fumaraten bei Psoriasis etabliert
Fumarsäure-Ester sind seit den 50er Jahren bekannt und galten lange als umstrittene Therapie-Alternative bei Schuppenflechte. Dies hat sich geändert: Fumarate werden in immer breiterem Umfang bei mittelschwerer bis schwerer Psoriasis eingesetzt.