Aus zwei Geburtenkohorten in Kalifornien und Iowa gingen insgesamt 129 Fälle von Frühgeburten vor der 30. SSW sowie 713 Kontrollen hervor. In allen Schwangerschaften wurden in der 15. bis 20. Woche Blutproben der Mütter entnommen und tiefgefroren. Nach der Entbindung bestimmte man aus diesen Gesamtcholesterin, LDL, HDL, Triglyzeride und TNFa-Spiegel. Wenn mindestens einer der Blutfettwerte für eine Hyperlipidämie sprach und zusätzlich ein erhöhter TNFa-Spiegel vorlag, so erhöhte sich das Risiko für eine Frühgeburt vor der 30. SSW signifikant: in der kalifornischen Kohorte (72 Fälle) auf das Vierfache, in Iowa (57 Fälle) auf das 2,7-fache. Auf etwa die gleichen Werte kam man, wenn nur TNFa und der Triglyzeridspiegel herangezogen wurden. Bei den anderen Einzelwerten schien der Zusammenhang weniger deutlich. In der kalifornischen Kohorte, in der mehr Frauen lateinamerikanischer Herkunft und mehr Übergewichtige waren, ergab sich auch eine Assoziation von TNFa allein und dem Risiko für extreme Frühgeburten. In Iowa war dies nicht der Fall. Offensichtlich, so die Schlussfolgerung der Studienautoren, ist die Kombination von TNFa und Hyperlipidämie ein aussagekräftigerer Indikator für ein erhöhtes Frühgeburtsrisiko als einer der beiden Faktoren allein. Da beide auch in Zusammenhang mit kardiovaskulären Erkrankungen, Diabetes und Adipositas stehen, könnten sich hieraus künftig möglicherweise auch therapeutische Konsequenzen ergeben. CW
Laborwerte und Frühgeburtlichkeit
TNFa und Blutfette sind die Player
Sowohl erhöhte TNFa-Serumspiegel als auch erhöhte Lipidwerte im zweiten Trimenon waren in Studien mit einem höheren Risiko für vorzeitige Entbindungen assoziiert. Beides zusammen scheint häufig zu extremen Frühgeburten zu führen.
Jelliffe-Pawlowski LL et al.: Combined elevated midpregnancy tumor necrosis factor alpha and hyperlipidemia in pregnancies resulting in early preterm birth. Am J Obstet Gynecol 2014; 211: 141.e1-9