Klimakterische Beschwerden

NATUR+PHARMAZIE 12/2005

Traubensilberkerze sicher auch nach Brustkrebs

Die Wirksamkeit von Traubensilberkerzen-Extrakt bei klimakterischen Beschwerden wurde in diversen klinischen Studien belegt. Eine aktuelle Datenbankanalyse ging der Frage nach, ob dieses Phytopharmakon auch bei Frauen eingesetzt werden kann, die an einem Mammakarzinom erkrankt waren.

Viele Brustkrebs-Patientinnen leiden unter hormonmangelbedingten klimakterischen Beschwerden. Die Tumortherapie kann diese Symptome noch verschlimmern. Aus Sicherheitsgründen scheidet eine Hormonersatztherapie zumindest bei Östrogenrezeptor-positiven Tumoren aus. Pflanzliche Gynäkologika auf Basis eines isopropanolischen Cimicifuga-Extraktes (iCR) können dagegen auch bei östrogenabhängigen Tumoren in der Anamnese eingesetzt werden, da in experimentellen und klinischen Studien keine östrogenen Effekte auf Brustgewebe oder Endometrium nachgewiesen werden konnten. Auch die Spontanmeldungen unerwünschter Arzneimittelwirkungen geben keine Hinweise auf eine Förderung von Rezidiven. Eine aktuelle Untersuchung sichert die Datenlage weiter ab. In die Datenbank-basierte, vergleichende Kohortenstudie wurden Frauen mit Mamma-Ca (auch Hormonrezeptor-positiv) eingeschlossen, die zwischen 1992 und 2003 in einer der IMS®-Disease-Analyzer-mediplus®-Datenbank angeschlossenen Praxis behandelt wurden. Insgesamt wurden die Daten von 18 861 Patientinnen ausgewertet. Davon wurden 1102 Frauen entweder mit dem iCR-Monopräparat oder mit der fixen Kombination aus iCR und Johanniskraut-Extrakt behandelt. Es zeigte sich, dass Brustkrebspatientinnen, die die pflanzlichen Präparate einnahmen, im direkten Gruppenvergleich sowohl insgesamt als auch nach Altersgruppen getrennt kein erhöhtes, sondern ein um 17% vermindertes Rezidivrisiko aufwiesen. Dieser Effekt zeigte sich in allen Varianten des statistischen Modells einschließlich der Subgruppenanalysen. Die Ergebnisse liefern einen weiteren Hinweis auf die Anwendungssicherheit des iCR-Extraktes. (MW)

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