Chronisch entzündliche Darmerkrankungen (CED)

NATUR+PHARMAZIE 1/2000

Triade der entzündungswidrigen Medikamente

Im Rahmen des 7. Münchener Kurses Gastroenterologie und Endoskopie wurde der aktuelle Stellenwert der wichtigsten Medikamente bei CED zusammengefasst.

Nach einer Konsensuskonferenz der Deutschen Gesellschaft für Verdauungs- und Stoffwechselkrankheiten sind beim akuten Schub des M. Crohn mit hoher Krankheitsaktivität systemische Kortikoide indiziert (50-60mg Prednisolonäquivalent oral, danach schrittweise Dosisreduzierung). Nach Erreichen klinischer Remission (Zurückgehen der Krankheitscheinungen) ist der Nutzen einer fortgesetzten Steroidtherapie nicht belegt. Auch der Vorteil einer remissionserhaltenden Therapie mit dem topischen Steroid Budesonid ist noch nicht hinreichend geklärt. Tagesdosen von 6 mg verzögern zwar das Auftreten eines Rezidivs, beeinflussen aber die Ein-Jahres-Rezidivrate nicht. Die Domäne der Aminosalicylate (z.B. Claversal®) ist die Rezidivprophylaxe der Colitis ulcerosa. Die Tagesdosen liegen zwischen 1,0 und 1,5 Gramm 5-ASA). Bei M. Crohn ist die prophylaktische Wirkung weniger deutlich. Allerdings profitieren insbesondere Crohn-Patienten mit Ileumbefall bzw. postoperativ von einer 5-ASA-Therapie (ca. 3,0 g/d 5-ASA). Die dritte wichtige Säule in der Therapie der CED ist Azathioprin (z.B. Zytrim®). Indiziert ist die Substanz bei chronisch aktivem Krankheitsverlauf. Die Dosis sollte 1 - 2,5 mg/kg betragen. Dem Patienten klarmachen, dass bis zum Wirkungseintritt 6 - 8 Wochen vergehen. Zahlreiche Studien belegen, dass Azathioprin die Rezidivrate senkt und Steroide einsparen hilft. Zu kontrollieren sind während einer Azathioprin-Therapie das Blutbild (Leukopenie) und die Pankreasfermente (Pankreatitis). (UB)

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