Kohlenmonoxid-Vergiftung

NATUR+PHARMAZIE 6/2010

Tückisch schleichend oder akut bedrohlich

In physiologischen Mengen fungiert Kohlenmonoxid (CO) als Neurotransmitter. Durch die höhere Bindungsaffinität von CO an Hämoglobin rufen größere Mengen rasch hypoxische Symptome hervor.

Kohlenmonoxid (CO) kann bei niedrigen Spiegeln u. a. Entzündungen, Apoptose und Zellproliferation günstig beeinflussen. Höhere Mengen verursachen Hypoxie durch Bildung von HbCO (mehr als 200-mal höhere Affinität als O2) und Verschiebung der Dissoziationskurve von oxidiertem Hb nach links. CO ruft u. a. über erhöhte Häm-Spiegel im Zytosol oxidativen Stress mit den Folgen Nekrose von Neuronen und Apoptose hervor und bewirkt zusätzlich Entzündungen.

Die Symptome der CO-Vergiftung sind unspezifisch. Geringe Expositionen führen zu Kopfschmerz, Myalgie, Schwindel oder neuropsychologischer Beeinträchtigung, schwere zu Verwirrtheit, Bewusstseinsverlust oder Tod. Patienten mit subklinischer Exposition bemerken die Vergiftung manchmal nur nach einem akuten Ereignis oder bei zufälliger Entdeckung des CO-Lecks.

Subakute Langzeit-Expositionen von mehr als 24 h erfolgen i. d. R. intermittierend und können sich über Wochen oder Jahre hinziehen. Die Inzidenz ist unbekannt. Die Symp­tome der chronischen Vergiftung können anders als bei der akuten sein, u. a. mit chronischer Fatigue, affektiven Problemen, emotionalem „Distress“, Gedächtnisstörungen, Schwierigkeiten bei der Arbeit, Schlafstörungen, Vertigo, Neuropathie, Parästhesien, wiederholten Infekten, Polyzythämie, Bauchschmerzen und Diarrhö.

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