In den Scoping Review gingen 18 englischsprachige Studien zu Zyklus-Apps ein. Die meisten von ihnen stammten aus den USA, aus Deutschland und aus Schweden. Als Hauptmotivation für die Anwendung einer solchen App stellte sich in einer Online- Umfrage die rein informative Zyklusbeobachtung heraus. Viele Frauen nutzen Apps aber auch zur Bestimmung der fruchtbaren Tage – entweder mit dem Ziel der Schwangerschaftsplanung oder der Verhütung.
Obwohl deutlich wurde, dass die meisten Anwenderinnen Wert auf eine wissenschaftliche Evaluierung und hohe Genauigkeit legen, schien es genau daran vielen Apps zu mangeln. Insbesondere bei Kinderwunsch-Apps kritisierten die Forscher die unzureichende Treffsicherheit bei der Vorhersage des fertilen Fensters. Nur drei der 33 beliebtesten kostenfreien Anwendungen aus den USA berechneten die fruchtbaren Tage exakt. Ein deutsches Autorenteam untersuchte die Plausibilität von zwölf deutsch- und englischsprachigen Zyklus-Apps. Sechs davon fragten ausschließlich die Daten vorangegangener Zyklen ab und wurden als ungeeignet zur Familienplanung eingestuft. Nur bei drei Apps, die auf symptothermalen Methoden basierten, mache eine weitere Evaluierung in prospektiven Studien Sinn.
Insgesamt beurteilten die Review-Autoren die Studienlage zu Apps, die die Konzeption erleichtern sollen, als unzureichend. Ein weiterer Kritikpunkt: Mit wenigen Ausnahmen wurden die Zyklus-Apps ohne Beteiligung von Gynäkologen und Anwenderinnen erstellt. CW