Migräne und Major Depression

NATUR+PHARMAZIE 3/2004

Ungewöhnlich starke Korrelation - gemeinsame Ätiologie?

Mehr als 11% der erwachsenen Bevölkerung in den USA leiden unter Migräne. In einer prospektiven Studie wurden nun die Zusammenhänge mit einer Major-Depression-Erkrankung untersucht.

Studienteilnehmer waren 496 Migränepatienten, 151 Probanden mit anderen Kopfschmerzerkrankungen und 539 Kontrollpersonen. Alle unterzogen sich im Abstand von zwei Jahren einer Befragung nach den Migräne-Kriterien der internationalen Kopfschmerzgesellschaft (IHS). Eine bei Studienbeginn bestehende Major Depression begünstigte die Wahrscheinlichkeit eines ersten Auftretens von Migräneerkrankungen während der zweijährigen Follow-up-Periode um mehr als das Dreifache (Odds ratio: 3,4), nicht aber die Wahrscheinlichkeit für andere Kopfschmerzerkrankungen (OR: 0,6). Umgekehrt bestand für die Migränepatienten im Vergleich mit den Kontrollpersonen ein beträchtlich höheres Risiko, während des Beobachtungszeitraums zum ersten Mal an einer Major Depression zu erkranken (OR: 5,8), dies war für Patienten mit anderen Kopfschmerzerkrankungen ebenfalls nicht der Fall. Trotz dieser Korrelation hatte eine komorbide Major Depression aber keinen Einfluss auf Häufigkeit und Persistenz der Migräneanfälle oder den weiteren Krankheitsverlauf.

Quelle: Breslau, N: Comorbidity of migraine and depression: Investigating potential etiology and prognosis., Zeitschrift: NEUROLOGY, Ausgabe 60 (2003), Seiten: 1308-1312

Alle im Rahmen dieses Internet-Angebots veröffentlichten Artikel sind urheberrechtlich geschützt. Alle Rechte, auch Übersetzungen und Zweitveröffentlichungen, vorbehalten. Jegliche Vervielfältigung, Verlinkung oder Weiterverbreitung in jedem Medium als Ganzes oder in Teilen bedarf der schriftlichen Zustimmung des Verlags.

x