Med-Info

Arzt-Depesche 4/2022

Vierte Impfung sinnvoll

In einer Pressemitteilung der Universität Wien werden Daten vorgestellt, die den Nutzen einer Viertimpfung zum Schutz vor einer SARS-CoV-2-Infektion bei Krebspatienten unterstützen. In die Studie waren 72 Patienten eingeschlossen worden, von denen 54 eine vierte Impfung mit derzeitig zugelassenen Impfstoffen erhalten hatten – 21 Personen davon mit soliden Tumoren und 33 mit hämatologischen Krebserkrankungen. Bei 18 Patienten war eine passive Immunisierung mit der Antikörperkombination Tixagevimab/ Cilgavimab durchgeführt worden. Nach einer vierten Impfdosis war bei Patienten mit soliden Tumoren und jenen mit Blutkrebs ohne Anti-B-Zell-Therapie ein deutlicher Anstieg der Antikörperwerte zu beobachten. Auf die passive Immunisierung mit Tixagevimab/Cilgavimab traf dies jedoch nicht zu. Letztere führte unter anderem nicht zu einer wirksamen Blockade der zuletzt vorwiegend zirkulierende Omikron-Variante BA.4. Insgesamt kamen die Studienleiter zu dem Schluss, dass eine Viertimpfung bei Krebspatienten nützt, auch wenn derzeit noch keine angepassten Impfstoffe verfügbar sind. Wichtig ist zudem, verlässliche Schwellenwerte für Antikörperspiegel zu bestimmen, die einen ausreichenden Schutz vor einer SARS-CoV-2-Infektion bedeuten. Es ist jedoch auch weiterhin zu betonen, dass Krebspatienten auf den Schutz durch eine verantwortungsbewusste Gesellschaft angewiesen sind, die alle notwendigen Maßnahmen ergreift, um Infektionen mit dem SARSCoV- 2-Virus zu vermeiden, um somit auch Verschiebungen dringend notwendiger Krebstherapien zu verhindern.

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