An den beiden Langzeitstudien (1980 bis 2000 und 1991 bis 2001) hatten insgesamt fast 190 000 Frauen teilgenommen. Neben mehrfacher detaillierter Erhebung der Ernährungsgewohnheiten waren die Krankenschwestern u. a. zur Einnahme von Vitaminpräparaten befragt worden. Im Beobachtungszeitraum traten bei 173 Teilnehmerinnen Erstsymptome auf, die schließlich zur Diagnose einer Multiplen Sklerose führten. Das altersadjustierte relative MS-Risiko betrug beim Vergleich der obersten Quintile der Gesamt-Vitamin-D-Aufnahme mit der niedrigsten 0,67. Frauen, die 400 I.E. Vitamin D täglich und mehr mit Zusatzpräparaten eingenommen hatten, erkrankten signifikant seltener an Multipler Sklerose als die Teilnehmerinnen ohne Vitamin-D-Supplementierung (RR 0,59). Für die Vitamin-D-Aufnahme allein durch Lebensmittel fand sich kein Zusammenhang. Da die meisten Frauen Multivitaminpräparate eingenommen hatten, kann ein Effekt anderer Vitamine nicht vollständig ausgeschlossen werden. Vitamin-D-Substitution scheint das MS-Risiko deutlich zu senken. Ob Vita-min D auch die MS-Progression verringern kann, sollen weitere Studien zeigen. (GW) Munger KL et al.: Vitamin D intake and incidence of multiple sclerosis. Neurology 62 (2004) 60-65
Neues aus "Nurses´ Health"
NATUR+PHARMAZIE 1/2005
Vitamin D senkt das MS-Risiko
Die Inzidenz der Multiplen Sklerose (MS) steigt mit zunehmender Entfernung vom Äquator. Eine Erklärung dafür könnte die verminderte Sonneneinstrahlung und die daher geringere Vitamin-D-Bildung sein. Die Daten der Nurses' Health Study und der Nurses' Health Study II wurden nun diesbezüglich ausgewertet.
Quelle: Munger, KL: Vitamin D intake and incidence of multiple sclerosis, Zeitschrift: NEUROLOGY, Ausgabe 62 (2004), Seiten: 60-65