Nachdem bereits für andere NSAR thromboembolische Risiken aufgezeigt werden konnten, wurden auch Sicherheitsbedenken in Bezug auf die kardiovaskuläre Sicherheit von Diclofenac geäußert. Um diesem Verdacht nachzugehen, werteten die Forscher Daten von 6,3 Millionen Patienten mit oder ohne NSAR-Therapie aus.
Innerhalb von 30 Tagen kam es bei 1.465 (0,1 %) der Diclofenac-, 2.912 (0,07 %) der Ibuprofen-, 105 (0,07 %) der Naproxen-, 967 (0,13 %) der Paracetamolnutzer und bei 898 (0,07 %) der NSAR-freien Personen zu schweren kardiovaskulären Ereignissen (KVE). Somit bestand unter Diclofenac ein um bis zu 30 % höheres KVE - Risiko als unter anderen NSAR und ein um 50 % höheres Risiko gegenüber Nicht-Einnahme von NSAR. Unter Diclofenac kam es 1,8-mal häufiger zu Herzinfarkten. Gegenüber Ibuprofen und Naproxen stieg unter Diclofenac die Schlaganfallrate um 30 bzw. 20 %, die Rate an Herzinsuffizienz-bedingten Toden sogar um 90 bzw. 70 %. Gastrointestinale Blutungen waren unter Diclofenac gegenüber Paracetamol oder Ibuprofen mehr als doppelt so häufig, verglichen mit NSAR- Nichteinnahme mehr als viermal so häufig. Diclofenac birgt also ein erhöhtes kardiovaskuläres Risiko nicht nur im Vergleich zur Nicht-Einnahme von NSAR, sondern auch im Vergleich zu anderen Substanzen derselben Klasse. GH