Zigaretten und Herzinfarkt

NATUR+PHARMAZIE 7/2005

Weitere Faktoren modifizieren das Risiko

Rauchen ist ein bekannter Risikofaktor für den Herzinfarkt und andere kardiovaskuläre Erkrankungen. Es ist jedoch nicht klar, warum manche Raucher anfälliger für diese Erkrankungen sind als andere. In einer schwedischen Studie wurden nun erstmals zusätzliche Faktoren untersucht, die das Herzinfarkt-Risiko durch Nikotin modifizieren.

10 619 Frauen im Alter von durchschnittlich 48 Jahren wurden in die Studie eingeschlossen und über einen Zeitraum von 14 Jahren beobachtet. Von den 3738 Raucherinnen in der Studie hatte ein Drittel mindestens noch einen Risikofaktor für eine KHK neben dem Nikotinabusus. 228 Frauen erlitten während des Follow-up einen Herzinfarkt. Rauchen und hoher Blutdruck entfalteten einen synergistischen Effekt auf die Inzidenz des Herzinfarktes. Raucherinnen mit hohem Blutdruck hatten demzufolge ein über zwölffach erhöhtes Risiko für einen Herzinfarkt. Bei Raucherinnen mit normalem Blutdruck war das Risiko fünffach erhöht. Auch Diabetes, Hypercholesterinämie, niedriger sozioökonomischer Status und Singledasein erhöhten bei Raucherinnen das Infarktrisiko. Die Autoren empfehlen aufgrund ihrer Ergebnisse, bei weiblichen Raucherinnen eine umfassende Risikoeinschätzung vorzunehmen. Bei diesen Patientinnen sollten einerseits die kardiovaskulären Risikofaktoren intensiviert behandelt werden. Andererseits sollten die Frauen natürlich auch motiviert werden, das Rauchen aufzugeben. (MO)

Quelle: Janzon, E: Tobacco and myocardial infarction in middle-aged women: a study of factors modifying the risk, Zeitschrift: JOURNAL OF INTERNAL MEDICINE, Ausgabe 256 (2004), Seiten: 111-118

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