Karpaltunnelsyndrom

NATUR+PHARMAZIE 11/2009

Welche Berufe bergen das höchste Risiko?

Es gibt etliche Faktoren, die das Risiko für ein Karpaltunnelsyndrom (CTS) erhöhen. Dazu gehören weibliches Geschlecht, Adipositas, Diabetes, Schilddrüsen-Dysfunktion sowie degenerative und entzündliche Erkrankungen im Handgelenkbereich. Welche Berufe und Arbeitsbedingungen erhöhen das CTS-Risiko?

Eine Arbeitsgruppe sammelte über einen Zeitraum von drei Jahren mit Hilfe einer Fragebogenaktion die Daten von 815 weiblichen und 320 männlichen Patienten mit CTS (Altersgruppe 20 bis 59 Jahre) aus der Maine-Loire-Region und identifizierte die beruflichen Tätigkeiten der Teilnehmer.

21 Industrie-Sektoren und acht Beschäftigungskategorien für Frauen sowie 10 Sektoren und sechs Kategorien für Männer hatten ein signifikant erhöhtes CTS-Risiko. Dies wurde beispielsweise in der Landwirtschaft, der Bauwirtschaft sowie verschiedenen Sektoren des Handwerks (42-93%) und der Dienstleistung festgestellt. Etwa 75% der Frauen und 52% der Männer mit diagnostiziertem CTS arbeiteten auf diesen Gebieten.

Die höchsten Werte wurden in der chemischen Industrie, in der Metallverarbeitung, im Transport- und Bauwesen gefunden. Monotone Arbeiten ohne besondere Qualifikation sowie schwere körperliche Arbeit disponierten besonders zu einem CTS. Fälle von CTS wurden im Übrigen in allen Berufskategorien festgestellt, ausgenommen Geistliche.

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Praxisfazit
?! Monotone Arbeiten ohne besondere Qualifikation sowie schwere körperliche Arbeit und Tätigkeiten mit Vibrationsbelastung disponierten besonders stark zu einem CTS. Diese Erkenntnis deckt sich mit dem bisherigen Wissen. Die übrige Verteilung auf die einzelnen Tätigkeiten folgt nicht unmittelbar einem nachvollziehbaren Muster und bezieht – neben dem Geschlecht – offenbar psychische/psychosoziale Faktoren ein. Für die risikoreichsten Berufe sollten gezielte Präventivmaßnahmen entwickelt werden.

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