Ng JY et al. haben eine Querschnittstudie mit 278 Patient:innen mit Kreuzschmerz (unterer Rückenschmerz, LWS-Schmerz) durchgeführt. Die Verwendung von Komplementär- und Alternativmedizin (KAM), demographische Parameter und die Krankheitsdauer wurden bestimmt. Der selbstberichtete Gesundheitszustand und Selbsteinschätzungsskalen wurden ausgewertet, um die Auswirkungen der Krankheit auf die Lebensqualität bzw. das emotionale Wohlbefinden zu bewerten. Außerdem wurden die Zufriedenheit mit der orthopädischen Versorgung und die Vorliebe für KAM untersucht.
Insgesamt nutzten 72,3 % der Patient:innen eine KAM-Behandlung. Die häufigste Wahl innerhalb der KAM war die Traditionelle Chinesische Medizin (TCM; n = 166), gefolgt von Massagetherapie (n = 114) und chiropraktischer Behandlung (n = 45). Innerhalb der TCM war Akupunktur die beliebteste Behandlung von Kreuzschmerz (n = 127). Nur 32,5 % der Patient:innen informierten ihre Ärzt:innen über ihre KAM-Nutzung.
In univariaten Analysen waren die positiv mit der KAM-Nutzung assoziierten Faktoren die Dauer des Kreuzschmerzes (Odds Ratio (OR) = 1,45, 95 %-Konfidenzintervall (KI): 1,06–1,97), die Verwendung von KAM in den engeren sozialen Kreisen der Patient:innen (OR = 1,98, 95 % KI: 1,15–3,43) und der Summenscore für positive Überzeugungen in Bezug auf KAM (OR = 1,18, 95 %-KI: 1,13–1,23). Zu den Variablen, die negativ und signifikant mit der KAM-Nutzung assoziiert sind, gehören das Alter (OR = 0,97, 95 %-KI: 0,95–0,99) und der zusammenfassende Score für die Zufriedenheit mit der orthopädischen Versorgung (OR = 0,93, 95 %-KI: 0,88–0,99).
Die Autor:innen weisen darauf hin, das zukünftige Studien darauf abzielen könnten, die Auswirkungen von KAM auf die Patient:innenadhärenz in Bezug auf die konventionelle medizinische Behandlung und die Wahrnehmung der Patient:innen in Bezug auf die Effekte auf Wohlbefinden und Schmerzen zu verstehen.