Studien an Kindern mit juveniler Arthritis haben gezeigt, dass einschneidende Lebensereignisse wie Scheidungen, Tod der Eltern oder Adoption dem Ausbruch der Erkrankung häufig vorausgehen. Bei Erwachsenen führten kleinere tägliche Stress-Situationen zu erhöhter Krankheitsaktivität und deutlich mehr Knochenerosionen, während dauerhafter Stress die rA eher zu bessern schien. Zusammen mit Beobachtungen in Tierversuchen scheint bei intakter Hypothalamus-Hypophysen-Nebennierenrinden-Achse (HPA) akuter Stress das Immunsystem und Entzündungsreaktionen zu stimulieren; dauerhafter Stress dagegen wirkt inhibierend. Bei chronischen Entzündungen kommt es zu Störungen von HPA und Sympathikus wie inadäquater Kortisol-Sekretion, erhöhtem Sympathi-kotonus in Ruhe, aber inadäquater Response bei Stress, Funktionsverlust syno-vialer Sympathikusfasern, lokaler Entkopplung der Stresshormon-Wirkung u. a. Bedingt durch diese Veränderungen kann akuter wie chronischer Stress die rA-Aktivität steigern. (GW)
Tägliche Belastungen
NATUR+PHARMAZIE 12/2005
Wie Stress die rheumatoide Arthritis beeinflusst
Psychischer Stress beeinflusst über verschiedene Mechanismen das Immunsystem. Er wird daher auch als Auslöser oder Verstärker bei entzündlichen Erkrankungen wie rheumatoider Arthritis (rA) diskutiert.
Quelle: Straub, RH: How psychological stress via hormones and nerve fibers may exacerbate rheumatoid arthritis, Zeitschrift: ARTHRITIS AND RHEUMATISM, Ausgabe 52 (2005), Seiten: 16-26