Multiples Myelom

NATUR+PHARMAZIE 1/2016

Auch Therapiefortschritte bringen noch keinen Durchbruch

Das multiple Myelom entsteht in der „Körper-Nische“ Knochenmark durch Proliferation von klonalen Plasmazellen. Die Symptome können unspezifisch sein, die Diagnostik hingegen kommt der Erkrankung zumeist schnell auf die Spur. Im Zentrum der Therapie steht die autologe Stammzelltransplantation und die Frage, ob der Patient hierfür geeignet ist.

Das multiple Myelom (MM, auch Plasmozytom) ist die zweithäufigste hämatologische Neoplasie mit einer Inzidenz von sechs pro 100 000 Personenjahren in Europa und den USA. Das mittlere Erkrankungsalter liegt bei 69 Jahren, wobei drei Viertel der Patienten in einem Alter von über 55 Jahren erkranken. 66% der Betroffenen sind männlich.

Bei der Entstehung des Multiplen Myeloms beginnen klonale Plasmazellen im Knochenmark zu proliferieren. Typischerweise sezernieren diese dann monoklonale Immunglobuline (Ig), die im Serum oder Urin nachgewiesen werden können (kein IgM). MM-Zellen unterscheiden sich u. a. von gesunden Plasmazellen, da sie sich das Potenzial erhalten haben, zu niedrigeren Proliferationsstufen zurückzukehren.

Mehr als eine Ursprungszelle

Alle bislang verfügbaren Therapien können das MM nicht heilen, auch nicht die Stammzelltransplantation. Daher forscht man weiterhin daran, die Unterarten der Tumorzellen therapeutisch zu erreichen. Früher ging man davon aus, dass sich ein MM stets aus einer einzigen Tumorstammzelle entwickelt. Heute weiß man, dass es sich vielmehr um klonal diversifizierte Zellen handelt, die genetisch unterschiedlich sind. Klinisch zeigt sich diese Tatsache daran, dass es auch biklonische Tumoren gibt und es im Rezidivfall zu einem Wechsel der monoklonalen Immunglobuline kommen kann.
Klinisch findet man beim MM am häufigsten Anämie, vermehrte Infektionen, lytische oder osteopenische Knochen oder Nierenversagen. Es gibt aber auch Fälle, in denen die MM-Diagnose bei asymptomatischen Patienten gestellt wird. Rückenschmerzen, besonders bei älteren Menschen, und unklare Anämien sollten hellhörig werden lassen. Zur Diagnosestellung werden eine Reihe von Laborparametern und eine Untersuchung des Knochenmarks herangezogen.

Die Diagnose gilt als gesichert, wenn monoklonale Proteine im Urin oder Serum gefunden werden oder das Leichtkettenverhältnis pathologisch ist und die Plasmazellen 10% oder mehr betragen. Liegen die Plasmazellen unter 10%, reicht auch ein monoklonales Protein von mehr als 3g/100ml zur Diagnosestellung.

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