Die Teilnehmer der pragmatischen randomisierten kontrollierten Studie waren 483 Kinder mit atopischer Dermatitis im Alter von ein bis elf Jahren. Kinder mit inaktivem oder sehr leichtem Ekzem sowie Kinder, die seltener als einmal wöchentlich badeten, waren ausgeschlossen. Die Hälfte der Kinder sollte ein Jahr lang verschriebene Badezusätze verwenden, die Kontrollgruppe sollte ohne Zusatz baden. Beide Gruppen setzten ihre Standardtherapie fort. Primärer Endpunkt war die Schwere der Erkrankung, gemessen mit dem „patient oriented eczema measure“ (POEM), der wöchentlich für 16 Wochen erhoben wurde. Als klinisch relevant gilt eine Score-Änderung um drei Punkte.
Es ergaben sich keine signifikanten Unterschiede im primären Endpunkt zwischen beiden Gruppen. Nach der Adjustierung auf Krankheitsschwere und weitere Einflussfaktoren war der POEM in der Verum-Gruppe um 0,41 Punkte höher. Bei Kindern, die häufiger als fünfmal wöchentlich badeten, lag der POEM-Score um 2,27 Punkte (95% KI 0,63 -3,91) höher als bei Kindern, die seltener badeten. Zwar liegt die obere Konfidenzgrenze über dem klinischen Relevanzniveau, doch war diese Subgruppe sehr klein.
Emollienzen als Badezusatz haben demnach höchstens einen minimalen Effekt auf atopische Dermatitis bei Kindern. Kleine Effekte bei Patienten, die häufiger als fünfmal wöchentlich baden, sind nicht ausgeschlossen, aber eher unwahrscheinlich. MR