Adipositas

NATUR+PHARMAZIE 3/2019

Bewegungsmangel verkürzt die Lebenszeit

Fettleibigkeit gepaart mit körperlicher Inaktivität erhöht bekanntlich das Risiko für die Entwicklung von Insulinresistenz und Typ-2-Diabetes. Das Bewegung eine hilfreiche Gegenmaßnahme darstellt, ist hinlänglich bekannt. Eine Studie aus England liefert zu diesem Zusammenhang nun einige handfeste Zahlen.
Im Rahmen der Untersuchung wurde bei 124 Probanden im Alter von 64 ± 7,1 Jahren (65,3 % Männer) mit bestehendem Risiko für die Entwicklung eines Typ-2- Diabetes der Zusammenhang zwischen Bewegungsaktivität und Körperfettwerten analysiert. Den Körperfettanteil der Teilnehmer bestimmte man per MRT; die körperliche Aktivität wurde mithilfe eines Akzelerometers gemessen, wobei < 100 Beschleunigungsimpulse pro Minute (cpm) als körperliche Ruhe und ≥ 1.952 cpm als moderate bis intensive körperliche Aktivität (MVPA) eingestuft wurden. Als körperlich aktiv galt eine Person bei mindestens 150 min MVPA pro Woche.
 
Eine Stunde Ruhe bedeutet 1,74 l mehr Bauchfett
Pro 60 min in körperlicher absoluter Ruhe stieg der Leberfettwert um 1,86 %, das viszerale Fett wuchs um 0,62 l, das Unterhautfettgewebe um 1,14 l und das abdominale Fettgewebe um 1,74 l. Mit der Dauer der Ruhephasen nahm die Assoziation weiter zu, wobei die Anzahl der Unterbrechungen dieser körperlich inaktiven Phasen stark invers mit dem Anstieg der Fettwerte assoziiert war.
Während sich nach Stratifikation für das Aktivitätsniveau die Assoziationen für inaktive Personen noch verstärkten, waren sie für aktive Personen nicht mehr nachweisbar. Die Ergebnisse verdeutlichen, dass Bewegungsmangel, vor allem bei Personen, die den Großteil des Alltags in körperlicher Inaktivität verbringen, zu einer Körperfettzunahme beitragen. Schon kleine Bewegungspausen können diesen Teufelskreis durchbrechen. GH
Quelle: Henson J et al.: Sedentary time and MRI-derived measures of adiposity in active versus inactive individuals. Obesity 2018; 26(1): 29-36
ICD-Codes: E66.9-

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