Hohe Prävalenz

NATUR+PHARMAZIE 12/2010

Brustkrebs im ZNS

Metastasen im ZNS werden bei 5 bis 15% der Frauen mit Brustkrebs diag­nostiziert. Nach Autopsie-Studien liegt die wahre Prävalenz aber bei 30%. Onkologen entwickelten ein Nomogramm, das hilft, Hirnmetastasen vorherzusagen. Es enthält die meisten der bekannten Risikofaktoren (u. a. HER2-Positivität, ER-Rezeptor-Negati­vität, hoher histologischer Grad, starke Proliferationsaktivität, bereits bestehende Metastasen, junges Alter) und zeigte eine hohe Zuverlässigkeit in der Vorhersage von Hirnmetastasen.

Mit seiner Hilfe kann man eine Patientenpopulation definieren, in denen das Risiko für Hirnmetastasen „angereichert“ ist. Dann ist von prophylaktischer Hirnbestrahlung am meisten Nutzen zu erwarten; nutzlose Bestrahlungen (und ihre Nebenwirkungen) könnten vermieden werden. Solche Gruppen können auch dazu dienen, bessere Methoden der Prophylaxe von Hirnmetastasen zu entwickeln. WE

Quelle: Graesslin, O: Nomogram to predict subsequent brain metastasis in patients with metastatic breast cancer., Zeitschrift: JOURNAL OF CLINICAL ONCOLOGY, Ausgabe 28 (2010), Seiten: 2032-2037

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