Seit über 4000 Jahren werden Extrakte des indischen Hanfs (
Cannabis sativa) zu medizinischen Zwecken genutzt, vor allem bei Erbrechen, Durchfällen und Bauchschmerzen. Jetzt hat der Nachweis eines endogenen Cannabinoid- Systems ein Comeback dieser Substanz in der Medizin eingeläutet.
In der Gastroenterologie sind Übelkeit, Erbrechen und Schmerztherapie bei malignen Leiden die einzigen Indikationen für eine Behandlung mit Cannabinoiden. Zentrale CB1-Rezeptoren vermitteln wahrscheinlich den antiemetischen Effekt. Was den Einsatz bei entzündlichen Darmerkrankungen betrifft, so stehen klinische Studien noch aus. Berichte weisen aber auf eine deutliche Wirksamkeit bei Morbus Crohn und Colitis ulcerosa hin.
Ähnlich wie Opiate verzögern Cannabinoide den gastrointestinalen Transit, allerdings mit unterschiedlichen Mechanismen. Dabei wird nicht nur die Kontraktilität der Darmmuskulatur herabgesetzt, sondern auch die Koordination der Propulsion gefördert. Dies könnte Reizdarmpatienten zugute kommen, deren Darmmotilität gestört ist. Auch bei sekretorischer Diarrhö könnten Cannabinoide helfen.
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