Die Pathogenese der Alzheimer-Erkrankung ist mit (epi-)genetischen Dysregulationen assoziiert. Ein vielversprechender Ansatz zur Behandlung von Alzheimer ist der Einsatz kleiner Moleküle, die auf spezifische epigenetische Enzyme oder Signalwege abzielen, um die normale Zellfunktion wiederherzustellen. Eine Quelle solcher Moleküle sind pflanzliche Substanzen. Bisherige Evidenz spricht vor allem für das Potenzial von
Curcumin, Resveratrol und Galantamin zur Behandlung von Alzheimer.
Curcumin könnte künftig eine Rolle in der Alzheimer-Therapie spielen. Es hemmt die Aggregation von Beta-Amyloid (Aβ) und die Aβ-induzierte Inflammation. Curcuma wirkt zudem als Acetylcholinesterase(AChE)-Inhibitor und hemmt bestimmte epigenetische Enzyme (z. B. Histonacetyltransferase und Histondeacetylasen) in vitro. Curcumin konnte in Neuroblastomzellen bei Mäusen Alzheimer-assoziierte Gene und Enzyme (Presenilin-1, Beta-Sekretase) regulieren.
Resveratrol hat Potenzial zur Modifizierung von altersbedingten epigenetischen Signalwegen und stößt derzeit auf großes Forschungsinteresse. Einer der wichtigsten neuroprotektiven Mechanismen von Resveratrol ist die Aktivierung von Sirtuin-1 (SIRT1) – ein Enzym, das Alterungsprozesse verzögert und v. a. in Neuronen im Gehirn erwachsener Säugetiere exprimiert wird. Die SIRT1-Aktivierung durch Resveratrol führte in Untersuchungen zu einer Abnahme von Aβ-induziertem Tod von Mikroglia und zu einer Verbesserung der kognitiven Leistung. Die Überexpression von SIRT1 reguliert die Bildung proinflammatorischer Zytokine, reaktiver Sauerstoffspezies und Stickstoffmonoxid (NO) im Gehirn von Alzheimer-Patient:innen.
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