Ein Adipositas-Paradoxon – reduzierte Mortalität bei höherem Gewicht – wurde inzwischen für Patienten mit Herzinsuffizienz, Nierenversagen, Hypertonie und zuletzt auch für Typ-2-Diabetes beschrieben. Die entsprechenden Studien hatten allerdings eine Reihe von Mängeln.
Eine US-Arbeitsgruppe versuchte die Sachverhalte mit neuen Analysen aufzuklären, bei denen alle relevanten Einflussfaktoren berücksichtigt wurden. Dazu dienten Teilnehmer der Nurses’ Health Study und der Health Professionals Follow-up Study, bei denen ein Diabetes neu festgestellt worden war.
Man fand eine J-förmige Assoziation über die BMI-Kategorien hinweg (von 18,5 bis über 35 kg/m2) mit Hazard Ratios für Gesamtmortalität, die von 1,29 (geringster BMI) auf 1,09 sanken und dann anstiegen bis 1,33 bei den Dicksten. Der „Knick“ in der Kurve verschwand praktisch bei den Teilnehmern, die nie geraucht hatten; er war hingegen besonders ausgeprägt bei den Rauchern. Linear war der Zusammenhang bei den Teilnehmern unter 65 Jahren, nichtlinear bei den älteren.
Es ergab sich kein Hinweis auf eine erniedrigte Mortalität bei übergewichtigen oder adipösen Patienten. Ein Adipositas-Paradoxon wurde nicht gesichtet. WE