Ein 40-jähriger Patient litt seit einigen Tagen an Schmerzen in der rechten Leiste. Kurz zuvor war er bei der Arbeit auf den Rücken gefallen. Die Leiste war druckempfindlich, und durch Belastung des betroffenen Beins konnte man den Schmerz provozieren.
Röntgen des Beckens war ohne pathologischen Befund. Man vermutete eine Sehnen- oder Muskelverletzung. Ein Sonogramm war vereinbar mit partieller Ruptur des Oberschenkelmuskels. Inzwischen waren auch Schmerzen links aufgetreten. Rotation war schmerzhaft in beiden Hüftgelenken. Als schließlich ein MRI vorlag, zeigten sich Insuffizienzfrakturen an beiden Oberschenkelhälsen. Ein DXA-Scan ergab osteopenische Werte an LWS und rechtem Femurhals und osteoporotische am linken Femurhals. Die Untersuchung einer Beckenkammbiopsie sprach für Osteoporose mit normalem Knochenumsatz. Anhaltspunkte für eine sekundäre Form fanden sich nicht. Ältere Verwandte des Patienten hatten an Osteoporose und Osteopenie gelitten.
Dem Patienten wurde geraten, Belastungen der Beine zu vermeiden. Man verordnete Kalzium, Vitamin D und Alendronat. Einem MRI zufolge waren die Frakturen nach einem halben Jahr geheilt. Die Schmerzen waren verschwunden.
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