Es gibt wohl kaum ein anderes Getränk, das so kontrovers und leidenschaftlich diskutiert wird wie Kaffee. Wir haben für Sie aktuelle wissenschaftliche Erkenntnisse zu den Auswirkungen von Kaffee auf die Gesundheit zusammengefasst. Damit haben Sie bei der nächsten Debatte gute Argumente.
Mehr oder weniger antioxidativ
Koffein gilt als starkes Antioxidans, doch die positiven Effekte lassen sich nicht einfach 1 : 1 auf Kaffee übertragen. Denn dieser enthält neben Koffein viele andere Verbindungen, die seine Wirkung beeinflussen. Die Zusammensetzung des Kaffees hängt dabei u. a. vom Röstgrad der Bohnen ab, und auch Dosis und Zubereitung spielen eine Rolle: Zucker und künstlicher Süßstoff wirken der antioxidativen Wirkung von Koffein entgegen, manche natürlichen Süßstoffe fördern sie.1
Pränatale Exposition sorgt für kleine Kinder
Da Schwangere Koffein langsamer abbauen und der Fötus Koffein nicht verstoffwechseln kann, reichert sich Koffein in der Schwangerschaft im fötalen Gewebe an. Selbst wenn Schwangere nur wenig Koffein zu sich nehmen, ist dies mit einem niedrigeren Geburtsgewicht und einem geringerem Wachstum des Kindes assoziiert. Nur ca. 50 mg Koffein pro Tag (empfohlener Richtwert für Schwangere < 200 mg/Tag) ist mit einer um 1,5 cm geringeren Körperlänge und 1,1 kg geringerem Körpergewicht bei gleichem BMI im 7. Lebensjahr verbunden.2
Entkoffeinierte Varianten helfen beim Entzug
Ist man regelmäßigen Kaffeekonsum gewöhnt, kann ein plötzlicher Entzug u. a. mit Kopfschmerzen, Schlaflosigkeit oder Muskelschmerzen einhergehen. Wer vom Kaffeetrinken loskommen möchte, steigt am besten auf koffeinfreien Kaffee um, da einer Studie zufolge die Entzugserscheinungen so reduziert werden können. Dabei handelt es sich nicht um einen bloßen Placeboeffekt: Proband:innen, die wussten, dass sie koffeinfreien Kaffee tranken, profitierten ebenso von der Symptomreduktion wie jene, die es nicht wussten.3
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