Fischöl beugt Frühgeburten vor

Eine dänische Studie hat den Einfluss von Fischöl im Vergleich zu Olivenöl auf den Verlauf von Risikoschwangerschaften untersucht. Frauen, die in der vorherigen Schwangerschaft Komplikationen wie Frühgeburt, intrauterine Wachstumsretardierung, Schwangerschafts-induzierte Hypertonie oder Zwillingsgeburten erlitten hatten, erhielten ab 20 Wochen vor der Entbindung randomisiert entweder vier Kapseln Fischöl (2,7 g/d) oder Olivenöl. Bei drohender Prä-Eklampsie oder einer sonografisch bestätigten intrauterinen Wachstumsretardierung wurden neun Kapseln Fischöl (6,1 g) respektive Olivenöl ab 33 Wochen vor der Entbindung gegeben. Bei Schwangeren, die zur Prophylaxe einer erneuten Frühgeburt Fischöl eingenommen hatten, trat in nur 4,6% der Fälle diese Komplikation ein, während in der Vergleichsgruppe 13,3% betroffen waren (p=0,04). Die durchschnittliche Dauer der Schwangerschaft betrug in der Fischölgruppe rund 269 Tage und unter Olivenöl rund 261 Tage. Das durchschnittliche Geburtsgewicht lag in der Fischölgruppe bei 3169 g, in der Kontrollgruppe aber nur bei 2960 g. Derartige Ergebnisse ergaben sich für Zwillings- und akute Risikoschwangerschaften nicht. Unerwünschte Wirkungen traten unter der Fischölgabe nicht signifikant häufiger auf als bei Olivenöl. Gehäuft fanden die Geburten erst nach dem errechneten Termin statt. Dafür könnten Prostazykline und Prostaglandine verantwortlich sein, denn die langkettigen Omega-3 Fettsäuren bewirken eine Down-Regulation der Prostaglandine E2 und F20 und eine Steigerung der Prostacyclin I2- und I3-Bildung. Hierdurch wird das Myometrium (Muskelschicht der Gebärmutterwand) relaxiert, was eine Normalisierung der Schwangerschaftsdauer mit sich bringt. (LM)