Typ-1-Diabetes

NATUR+PHARMAZIE 1/2016

Frühe Diagnose und früher Behandlungsbeginn wichtig für die Kognition

Eine aktuelle prospektive Studie bestätigte den Zusammenhang zwischen Typ-1-Diabetes und verminderter Intelligenz. Man fand starke Risikofaktoren.

In die prospektive und zwölf Jahre dauernde Studie aufgenommen wurden 95 Patienten mit Typ-1-Diabetes (zum Zeitpunkt der Nachuntersuchung im Schnitt 21 Jahre alt) und 67 gesunde gleichaltrige Kontrollpersonen. Im Fokus der Studie stand die krankheitsbezogene Beeinflussung des Intelligenzquotienten. In beiden Gruppen wurde ein Rückgang des IQ verzeichnet. Jedoch ergaben sich für die Diabetiker schlechtere Werte im verbalen IQ (V-IQ) und im Gesamt-IQ (G-IQ), jedoch nicht im Handlungs-IQ. Für den Rückgang im V- und GIQ bestand eine signifikante Assoziation zu einer frühen Diagnosestellung (p ≤0,001). Schwere Hypoglykämien mit Krampfanfällen waren dagegen mit einem schlechteren Wert für V-IQ verbunden (p=0,002). Die Qualität der Stoffwechseleinstellung korrelierte nicht mit dem IQ. Fazit der Autoren: Typ-1-Diabetes kann bei Kindern die Intelligenzentwicklung über einen längeren Zeitraum beeinträchtigen. Wichtigste Risikofaktoren sind schwere Hypoglykämien mit Krampfanfällen und früher Krankheitsbeginn. GS

Quelle:

Lin A et al.: Risk factors for decline in IQ in youth with type 1 diabetes over the 12 years from diagnosis/ illness onset. Diabetes Care 2015; 38: 236-42

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