Neue Forschung zu Atherosklerose

NATUR+PHARMAZIE 1/2024

Für zukünftige Therapien wichtige Funktion der Makrophagen entdeckt

Forschende des LMU Klinikums um Dr. Kami Pekayvaz und Prof. Dr. Konstantin Stark machten eine überraschende Entdeckung in Bezug auf die Entstehung atherosklerotischer Plaques: Gefäßmuskelzellen schütten die als besonders schädlich geltenden Botenstoffe CCL2 und MIF aus, die stark auf die Funktion und die Verteilung von Makrophagen (Fresszellen) wirken. Dies führt aber nicht zu einer entzündungsfördernden Beeinflussung von Fresszellen, sondern sichert deren normale, gesunde Funktionen. 

„Bisher war nur bekannt, wie die Fresszellen zur atherosklerotischen Ablagerung rekrutiert werden und zur Krankheitsentstehung beitragen“, sagt Dr. Kami Pekayvaz, Erstautor der Studie. 

Die Forschenden untersuchten in ihrer Studie nun mittels moderner Analyse-Methoden detailliert, was nach der Rekrutierung von Fresszellen in die Gefäßwand geschieht. Sie entschlüsselten, wie Muskelzellen in der Gefäßwand das lokale Entzündungsmilieu aktiv beeinflussen – und machten eine überraschende Entdeckung: Gefäßmuskelzellen schütten die als besonders schädlich geltenden Botenstoffe CCL2 und MIF aus, die stark auf die Funktion und die Verteilung von Fresszellen wirken.

Dies führt aber nicht zu einer entzündungsfördernden Beeinflussung von Fresszellen, sondern sichert die normalen, gesunden Funktionen der Fresszellen. Denn als die Wissenschaftler die Ausschüttung von CCL2 und MIF verhinderten, starben die Makrophagen ab oder arbeiteten nicht mehr richtig, „was die Entstehung der Gefäß-Entzündung und der Atherosklerose beschleunigte“, sagt Pekayvaz. Abhängig vom Ort in der Gefäßwand entfalten die eigentlich bösen Buben mithin einen schützenden Effekt für den atherosklerotischen Prozess, der weltweit Millionen Menschen das Leben kostet.

Diese Entdeckung ist sehr wichtig für die weitere Herz-Kreislauf-Forschung, denn in ihren Laboren arbeiten Forschende weltweit an antientzündlichen Therapien. „Diese Therapien sollten aber nicht die potentiell vorteilhaften Effekte der Botenstoffe in gewissen Bereichen des Gefäßsystems blockieren und sollten somit zellspezifisch sein“, sagt der Münchner Forscher, „um die Wirkung dieser innovativen Behandlungsansätze optimal zu gestalten“.

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