An 83 Pflegeeinrichtungen in Norditalien wurden Daten von 863 diabetischen Patienten im Alter über 65 Jahren erhoben (Typ-2-Diabetes bei 97%). Im Schnitt waren die Frauen und Männer 84 bzw. 81 Jahre alt und insgesamt in ziemlich schlechter Verfassung. Über 75% waren funktional abhängig, etwa zwei Drittel waren kognitiv eingeschränkt. Rund zwei Drittel der Diabetiker wies zwei bis vier schwere Komorbiditäten auf, meist Hypertonie, Demenz, kardiound zerebrovaskuläre Erkrankung oder Frakturen. 41% erhielten orale Antidiabetika, 35% Insulin und 9% eine Kombinationstherapie.
Entgegen den Leitlinien war der HbA1c der meisten Heimbewohner zu gering: Bei fast 55% lag er unter 7%, bei etwa 20% lag er zwischen 7 und 8,5%. Dabei wiesen demente Patienten signifikant niedrigere HbA1c-Werte auf als nicht demente Teilnehmer (6,92 vs. 7,23%; p=0,013).
Hypoglykämien wurden bei 6,6% der Teilnehmer dokumentiert. Die Autoren vermuten, dass die tatsächliche Rate an Hypoglykämien deutlich höher war. Die meisten beobachteten Hypoglykämien standen im Zusammenhang mit einer Kombi-Therapie aus Metformin plus Glibenclamid. OH