Analysiert wurden das Artenspektrum der Darmbakterien sowie die Gesundheit von mehr als 9.000 Menschen zwischen 18 und 101 Jahren. Sie wurden in 3 unabhängige Gruppen eingeteilt. Der besondere Fokus lag auf 900 älteren Teilnehmer:innen, die 78 bis 98 Jahre alt waren und in einer Gemeinde lebten. Ausschließlich bei den gesunden Studienteilnehmer:innen im Alter über 77 Jahren wurden die bei allen Menschen im Mikrobiom häufig vertretenen Gattungen der Kernbakterien wie Bacteroides-Arten in den vergangenen Jahren durch andere, vergleichsweise seltene Bakterienarten verdrängt. Gleichzeitig wiesen diese Proband:innen erhöhte Blutspiegel verschiedener Indol-Verbindungen und anderer Substanzen auf, die von Darmbakterien produziert werden. Diese Stoffwechselprodukte, die beispielsweise bei der Verstoffwechslung von Proteinen durch Bakterien entstehen, wirken im Darm entzündungshemmend. Die Studienteilnehmer:innen zwischen 78 und 98 Jahren mit einer angegriffenen Gesundheit zeigten diese Veränderungen in Darm und Blut in einem deutlich geringerem Ausmaß.
Interessant war auch, dass die Überlebensrate der Proband:innen mit stabilem Mikrobiom innerhalb von 4 Jahren niedriger ausfiel als bei den Studienteilnehmer:innen mit einer veränderten Bakterienbesiedelung des Darms.