Über einen Zeitraum von acht bis elf Jahren unterzogen sich 21 Afroamerikanerinnen in Chicago jährlich einer zervikovaginalen Lavage. Die Vaginalflüssigkeit wurde fluorometrisch auf ihren Gehalt an freiem Glykogen untersucht und der Anteil von Lactobacillus-Spezies an der Bakterienflora durch Pyrosequenzierung ermittelt.
Sowohl die Glykogenkonzentration als auch die relative Laktobazillenmenge variierten von Frau zu Frau, aber auch bei verschiedenen Proben derselben Frau teilweise erheblich. Diese Schwankungen schienen unabhängig von zyklusbedingten Hormonveränderungen. In dem Quartil mit den höchsten Glykogenwerten fanden sich die niedrigsten pH-Werte und die höchsten Lactobacillus-Anteile. Multivarianzanalysen ergaben eine starke positive Assoziation zwischen dem Glykogengehalt und der Laktobazillen- Besiedelung. Auch Übergewicht (BMI 25 bis 29,9 kg/m2), die Einnahme oraler Kontrazeptiva und eine geringere Anzahl männlicher Sexualpartner waren mit einem höheren Laktobazillen- Anteil assoziiert.
Die Studienautoren spekulieren, dass eine längere Periode mit wenig verfügbarem Glykogen den Anteil von Laktobazillen in der Vaginalflora senken und dadurch die Anfälligkeit für sexuell übertragene Infektionen (STIs) und bakterielle Vaginosen erhöhen könnte. CW